Eine Frage, meine Antwort

Warum schreibst du? 

Ehrliche Gedanken einer Autorin…
Diese Frage läuft mir immer wieder über den Weg. Jedes mal gerate ich darüber ins Grübeln – und es will mir partout nicht gelingen, darauf eine kurze, knackige Antwort zu formulieren.

Sehen wir mal, wie weit ich heute komme: Ich schreibe, weil ich die Geschichten (die nun mal permanent in meinem Kopf entstehen) auf diese Art und Weise zu „manifestieren“ versuche. Gedanken auf Papier festhalten. Um Platz in meinem Kopf zu schaffen, um sie greifbar zu haben. Bevor ich schreiben konnte, habe ich gemalt. Als ich schreiben lernte, habe ich gemalt und Texte dazu geschrieben. Noch heute zeichne ich zu meinem Geschreibsel und ich glaube, meine Geschichten fühlen sich ganz wohl auf dem Papier.

Außerdem schreibe ich, weil ich Spaß daran habe zu formulieren. Weil es mir gut von der Hand geht und ich von mir selbst behaupten kann: Das ist die Sache, die ich am besten kann. Manchmal bekomme ich zu hören, ich hätte Talent. Mir selbst wiederstrebt es, das so auszudrücken. Ich weiß nicht, wie „gut“ ich bin. Fakt ist aber, dass ich besser werden möchte. Denn (so geht es sicher den meisten) zufrieden mit meinen Texten werde ich wohl nie sein. Also: Ich schreibe auch um zu Lernen. Schreiben ist ein Handwerk. Es braucht Übung, Geduld und Durchhaltevermögen.

Der eigentliche Hintergrund dieser Frage ist jedoch wohl meistens „Warum veröffentlichst du?“
Ja, es gibt ihn, den Grund, warum ich beschlossen habe, diesen Schritt zu wagen. Ich möchte meine Geschichten teilen. Ohne Bücher wäre mein Leben verdammt leer. Ich denke, damit bin ich nicht alleine. Wir brauchen Geschichten, über die wir lachen, weinen und in die wir uns zurückziehen können. Abwechslung vom Alltag. Dazu möchte ich beitragen. Geschichten in die Welt tragen. Wenn ich sie schon schreibe, warum dann nicht, um sie unter die Leute zu bringen? Denn Bücher kann es nie genug geben. Im Moment bleibt mir nur zu hoffen, dass ich auch erreiche, was ich mir wünsche. Aber wie soll ich es jemals herausfinden, wenn nicht durch eine Veröffentlichung? Mal sehen was daraus wird.

Und das Thema Geld? Nun, ich habe inzwischen das Glück, mit dem Schreiben  meine Brötchen zu verdienen. Als freie Journalistin zum Beispiel. An dem Punkt, an dem ich festlegte: „Dieses Buch wird mein Debüt.“ dachte ich noch, ich würde nach meiner Umschulung als Bürokauffrau arbeiten. Heute sieht es anders aus. Und ja, jetzt gehören auch die Romane dazu. Der Verdienst ist da natürlich ebenso ein Teil. Warum auch nicht? Schreiben ist ein Handwerk und ich bin immerhin inzwischen Freiberuflerin. Es ist mein Beruf geworden, auch wenn ich nicht damit gerechnet habe und es anfangs nicht auf dem Plan stand. So wie es jetzt ist, ist es glaube ich in Ordnung.

Das ist sie also, mein Antwort. Im Moment. So weit so gut. Ob sie sich noch mal ändert? Ich weiß es nicht. Vielleicht sollte ich mir die Frage in einem Jahr noch einmal stellen. Ich bin gespannt, was ich dann dazu aufschreiben werde =).