Recht und Gesetz

Türchen Nummer 12: Heute geht es um Recht, Gesetz und Ordnung.

Das Officium Iustitia

In aller Kürze:
Die Judikative der übernatürlichen Gesellschaft. Quasi ein paranormales Amt für Justiz, das über einen Hauptsitz in Rom sowie diverse Büros in den Ländern verfügt. Ausgenommen Amerika – dort brät man mal wieder eine Extrawurst. Über den Globus verteilt gibt es dennoch eine Reihe einheitlicher Gesetze, deren Einhaltung das O.I. überwacht. Parallelen zu den menschlichen Varianten finden sich dabei nur selten.

Ein paar Beispiele?
– Bei einer Anklage vertreten die Parteien ihre jeweilige Seite persönlich. Anwälte? Fehlanzeige.
– Geurteilt wird durch drei Richter und fünfzehn Geschworene. Rechtssprecher gehen oft auch in ihrem menschlichen Leben diesem Beruf nach. Sie übernehmen die übernatürlichen Fälle sozusagen als Zweitjob.
– Zum Geschworenen kann jeder paranormale Bürger berufen werden, der sich noch nie etwas hat zu Schulden kommen lassen sowie in fünfzig Kilometern Umkreis des Gerichtsstandes lebt.
– Das Strafmaß fällt nach unseren Maßstäben oft kurios aus, was vorrangig daran liegt, dass es praktisch keine Gefängnisaufenthalte gibt. Es existieren nirgendwo paranormale Haftanstalten. Wenn Gefängnisstrafen verhängt werden, sitzen die Schuldigen in gewöhnlichen Haftanstalten ein. Meist bestehen die Urteile dann zusätzlich aus Einschränkungen oder Verboten, wie etwa Gedächtnismanipulation, Flüche bis hin zum Magieentzug oder der Festsetzung in einer Wandelgestalt, sie einen Vorteil gegenüber Unwissenden vermeiden. Nicht selten gehen diese Strafen mit einem Ausschluss aus der Gesellschaft einher.

Gründung:
Da scheiden sich die Geister. Die ältesten Dokumente weisen auf die Zeit Caesars hin. Wenn man den Erzählungen glauben schenken mag, gab es einige Vorläufer schon wesentlich früher.

Trivia:
– Der Grundsatz »Unwissenheit schützt vor Strafe nicht« findet im paranormalen Recht keinen Gebrauch.
– Das Siegel des französischen Officium stellt eine stilisierte Waage in den Farben Blau und rot dar.
– Erkennen kann man die Mitarbeiter meist an ihren blauen Mänteln.
– Viele der Gesetze und Regeln sind inzwischen veraltet und muten eher wie die Überbleibsel zugestaubter Altlasten an. Dennoch wagt innerhalb der paranormalen Gesellschaft kaum jemand gegen das O.I. zu rebellieren.
– An oberster Stelle jeder Landesvertretung steht der sogenannte Vertex Caeruleus. Ein mindestens dreiköpfiges Gremium, das in Fällen besonderer Schwere außerhalb der Regelungen und Hierarchien Entscheidungen treffen kann, so lange einheitlich gestimmt wird.
– Das Officium schützt Magieunbegabte innerhalb der paranormalen Gesellschaft gesondert vor Manipulation, etwa durch mentale Beeinflussung oder Flüche. Auf diese Weise erzwungene Beweise haben vor Gericht häufig keine Gültigkeit.