Von fallenden (Kalender)blättern und geliebten jours gris.
»Der goldene Oktober«
Drei Buchstaben. Eines der Jahresevents überhaupt : #FBM. Die Frankfurter Buchmesse.
Dass ich zum ersten Mal als Autorin und nicht als Besucherin dort unterwegs war, haben die meisten von euch vermutlich mitbekommen. Und nun ist es wohl fällig, mein Messe-Fazit =D
Voll. Laut. Spannend. Lustig. Vier Worte, die es treffend umschreiben.
Voll: Nein, nicht die Menschenmassen. Also doch, auch, aber die meine ich nicht. Voll war vor allem jeder einzelne Tag. Ich habe mir keinen Planer zugestopft, um von Termin zu Termin zu rennen. Die Events lagen zeitlich meist ein gutes Stück auseinander und ich hatte nur wenige, die ich »auf Teufel komm raus« unbedingt sehen wollte. Und trotzdem hat sich ständig etwas ergeben. Meine Befürchtung alleine dazusitzen hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Es war sogar sehr schwierig, mir an einem Tag die Zeit zu nehmen solo in meinem Tempo durch die Hallen zu stöbern. Kein Tag zog sich in die Länge, wie es mir zuhause so oft geht, wenn ordentlich was los ist. Das bin ich nicht gewohnt. Sonst kommen mir stressige Tage mit vielen Terminen immer doppelt so zäh vor. In Frankfurt war das genau umgekehrt.
Laut: Ein Phänomen, das ich schon von mehrtägigen Festivals kenne: So schlecht meine Augen sind, so gut sind meine Ohren – und spätestens am Nachmittag des dritten Tages hat mein Kopf entsprechend reagiert. Zum Glück hatte ich eine ruhige Unterkunft (Cat-Sitting bei Verwandten, während sie in Urlaub waren) und konnte mich abends gut erholen =D.
Spannend: Die Chance mich tagelang bei verschiedensten Stellen der Branche mit fachkundigen Leuten zu unterhalten ist extrem viel wert. Dazu kommen Vorträge, Infobroschüren und vor allem die Kollegen. Endlich die Buchmenschen kennenzulernen, die man nur aus dem Netz kennt. Sich persönlich austauschen. Da sind dieselben Themen, die einen beschäftigen, jeder kann von seinen Erfahrungen berichten und man teil sogar einige Sorgen. Das ist etwas, was ich sonst nicht habe. Zum Beispiel durfte ich unter anderem meine zukünftige Lektorin kennenlernen. Oder Kollegen, deren Bücher ich bewundere und verschlungen habe, aber auch eine Menge unfassbar liebe Blogger, sodass ich nach der Messe tatsächlich Buchpost mit Rezensionsexemplaren versenden konnte. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank euch allen. Jetzt eine Liste zu machen würde eindeutig den Rahmen sprengen xD. Fühlt euch einfach angesprochen.
Lustig: Es ist mir wirklich gelungen, für jeden Tag frische Muffins zu backen. Ich habe es versprochen und mich daran gehalten. Dosenweise und jedes Mal waren sie innerhalb der ersten beiden Stunden weggefuttert. Einen einzigen konnte ich selbst essen xD. und dann gab es da natürlich das absolute High-lite am Samstagabend: 9lesen. Ich bin selten so schnell von Spannung über Nachdenklichkeit zu Angst gewechselt, um schließlich Tränen zu lachen.
Was ich außer Büchern, Autogrammen und jeder Menge Wissen mitgenommen habe? Das ich mehr Veranstaltungen der Literaturszene besuchen sollte.
»Der graue November«
Das klingt so negativ! Dabei ist dieser Monat das bisher ganz und gar nicht. Grau wohl eher deshalb, weil ich die Rohfassung zu Scherbenrausch beendet habe. Passend zum ersten November am Abend von Halloween. Seitdem sitze ich an der Überarbeitung. Meine »Jours Gris« =]. 500 Seiten, 42 Kapitel, 106 306 Wörter waren es mit dem letzten Satz. Inzwischen wird fleißig gekürzt. Die Seitenzahl ist auf 491 geschrumpft. 2377 Wörter weniger – aber immer noch 42 Kapitel.
Die Coverfront ist quasi fertig und sogar die erste Klappentext-Version steht. Diesmal war das eine seltsame Sache. Vor ein paar Tagen ist sie mitten in der Nacht einfach aus meinem Kopf aufs Papier gehüpft. Unerwartet. Aus Versehen. Das heißt natürlich nicht, dass er so bleibt. Aber es ist ein gutes Gefühl, nicht mehr vor einem leeren Blatt zu hocken. Einen Termin fürs Lektorat gibt es inzwischen übrigens auch. Anfang Dezember geht das Manuskript an die Alphas und ich bin verdammt gespannt auf die ersten Meinungen – wo ich doch im Vergleich zu Narrenlauf so vieles anders gemacht habe. Mehr Actionszenen, das Buch an sich ist kürzer, das Ende anders. Wenn Scherbenrausch im nächsten Frühjahr ins Lektorat geht, bekommt Narrenlauf die zweite Auflage. Viele Pläne, von denen ich hoffe, dass sie sich alle umsetzen lassen.
Im Rest des Freiberuflerlebens ist derzeit nicht weniger los. Der Herbst und die Vorweihnachtszeit sind die starken Monate für mich. Außerdem steht bald ein weiterer Punkt auf der Zukunftsliste, der hier erst im Januar erscheint, mit dessen Planung ich aber schon seit ein paar Wochen beschäftigt bin. Mal sehen, was die letzten Wochen meines ersten Selbstständigkeitsjahres noch so bringen.